Matrikelportal der Universität Hohenheim
Die Matrikelüberlieferung der Universität
Hohenheim ist sehr vielfältig.
Da wäre zunächst
eine Gedruckte Matrikel (Die
Angehörigen der K. württembergischen Akademie Hohenheim
während des 75jährigen Bestehens derselben von 1818 bis
1893, Plieningen 1893) zu nennen. Diese gibt neben der
Matrikelnummer den Namen, die Staatsangehörigkeit, den
Heimatort und - soweit bekannt - den 'späteren
Wirkungskreis' eines jeden Hohenheimer Studierenden von
1818 bis 1893 an. Der Vergleich mit anderen Quellen
zeigt jedoch, dass es bei der Redaktion dieser
gedruckten Matrikel nicht selten zu Verschreibungen
gekommen ist. Insgesamt beinhaltet die gedruckte
Matrikel wenige Informationen und ist zudem unsicher,
gleichwohl ist sie für die Zeit von 1818 bis 1828 unsere
einzige Quelle zu den Hohenheimer Studierenden.
Ab dem Jahre 1828 bis ins Jahr 1960 besitzen wir
Einschreibebücher in 13 Bänden. Hier sind die
Einschreibebücher zur Ersteinschreibung (8 Bände) von
den Büchern zur Wiedereinschreibung (4 Bände) und vom
Einschreibebuch für Gasthörer zu unterscheiden. Auch in
den Einschreibebüchern sind die Informationen eher
dürftig: Neben dem Eintrittsdatum wird der Name, der
Heimatort, der Geburtstag, der 'Stand des Vaters', die
Konfession genannt. Es sieht im Übrigen ganz so aus,
als habe die Gedruckte Matrikel auf den Eintragungen in
den Einschreibebüchern gefußt. Es darf deshalb
angenommen werden, dass die Einträge für die Jahre 1818
bis1828 von einem, verloren gegangenen, Einschreibebuch
stammen.
Sodann haben wir in 18 Bänden die
sogenannten Conduite-Listen, vom
Institutsschreiber geführte Verzeichnisse zum
Studienverlauf eines jeden Hohenheimer Studierenden.
Diese Conduite-Listen decken die Jahre 1840 bis 1935 und
1945 bis 1947 ab. Die ersten Conduite-Listen (1840-49)
geben den Studienverlauf noch formlos wieder. Später
sind die Einträge standardisiert, was die Auswertung
erheblich erleichtert. In den Conduite-Listen sind sehr
ausführliche und in der Regel zuverlässige Informationen
zu den Hohenheimer Studierenden komprimiert:
Matrikel-Nummer, Tag des Eintritts, Name, Geburtstag,
Studienfach, Angaben zur 'Heimat', zum 'Stand des
Vaters', zu Konfession, die vorgelegten Zeugnisse
(Schulbildung und Praxis) sind aufgelistet, die
Studienzeit, die belegten Fächer und die Abschlüsse,
Zeugnisse oder Diplome sind, jeweils mit Datum,
angegeben. Immerhin für ein knappes Jahrhundert haben
wir somit reiche, komprimierte und zuverlässige
Informationen zu unseren Studierenden.
Schließlich haben wir, bislang in 8 Bänden im Archiv,
die Doktorbücher, ab Beginn des
Promotionsrechts 1919 und getrennt nach den drei
Fakultäten. Alle wichtigen Daten zur Promotion sind dort
vermerkt, insbesondere das Thema, die Fächer, Prüfer,
die Daten zum Promotionsverfahren und zur Verleihung der
Urkunde.
Erst ab 1880 - und eigentlich bis heute
- werden in Hohenheim Studierendenakten
angelegt. Neben Quisquilien, wie etwa
Vorlesungsanmeldebögen, Versicherungsunterlagen,
Krankmeldungen, Beurlaubungen, Unterlagen zu Beiträgen,
Gebühren, Hörergeldern etc. finden sich in den Akten
jedoch auch - und das in bemerkenswerter Dichte -
sogenannte Stammblätter, die im wesentlichen diejenigen
Informationen wiedergeben, die auch schon in den
Conduite-Listen zu finden waren, Lebensläufe und
Portrait-Bildnisse. Die Stammblätter, Lebensläufe und
Bildnisse aus den Studierendenakten sowie die
betreffenden Auszüge aus den Studierendenverzeichnissen
zu den einzelnen Studierenden werden demnächst in einem
gesonderten Ordner nach alphabetischer Ordnung zur
Verfügung gestellt.
Insgesamt ist das eine gar
nicht so geringe Überlieferung und sie ist weitgehend
lückenlos. Freilich sind die Informationen in diversen
Quellengruppen verstreut und dort auch verschieden
dicht. Dennoch präsentiert das Matrikelportal der
Universität Hohenheim die wichtigsten Quellen zu den
Hohenheimer Studierenden im Original: Die Gedruckte
Matrikel, die Einschreibebücher, die Conduite-Listen und
die Doktorbücher - freilich mit der Einschränkung, dass
diese Quellen aus Gründen des Datenschutzes nur bis 1934
veröffentlicht werden dürfen. Im Laufe der Zeit werden
die als Digitalisate schon vorhandenen späteren Jahre
schrittweise freigeschaltet werden.
Es bleibt für
viele Nutzer dennoch ein sehr umständliches Verfahren,
in den Originalquellen zu suchen und zu recherchieren.
Deshalb bieten wir zusätzlich eine
Recherchemöglichkeit an: In einer Liste,werden
von allen Studierenden der Universität Hohenheim bis
1935 der Name, Vorname, evtl. der Geburtsname,
Geburtstag und-Ort, sowie Studienfach und Studienzeit
angegeben. Nutzer können so nach Namen suchen, die
Auswahl nach den anderen Informationen verifizieren und
schließlich den Studienbeginn der gesuchten Person
ermitteln. Dies versetzt dann in die Lage in den
Studierendenverzeichnissen und in den Einschreibebüchern
gezielt nach den betreffenden Semestern zu suchen, um
dort die Einzeleinträge aufzufinden.
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